Tsching Tschang Tschung!

Am Sonntag dem 27. März 2023 war die Spannung an der Sandstraße in Seeheim-Jugenheim förmlich zu spüren. Unsere SpVgg Seeheim-Jugenheim empfing in einem packenden Derby der Kreisoberliga Darmstadt/Groß-Gerau die SKG Bickenbach. Trotz wechselhaften Wetters ließen sich dreihundert Zuschauer nicht abschrecken und sorgten für eine hitzige Atmosphäre in beiden Fan Lagern.

Wir befinden uns weiterhin mitten im Abstiegskampf, trotz der beachtlichen Serie der Rückrunde. Auf der anderen Seite steht die SKG Bickenbach, die aktuell die Tabelle anführt und in dieser Saison endlich den Aufstieg in die Gruppenliga anstrebt.
Auf unserem Platz an der Sandstrasse startete die SpVgg Seeheim-Jugenheim mit voller Motivation in die Partie und vertraute dabei auf die gleiche Startelf, die bereits gegen Wolfskehlen erfolgreich war. Allerdings mussten sich beide Mannschaften auf dem schwer bespielbaren Rasenplatz behaupten, der aufgrund der Witterungsbedingungen in einem sehr schlechten Zustand war. Dennoch waren die Voraussetzungen für ein packendes Derby gegeben, das die Fans beider Lager in Atem halten sollte.

Es kam zu einem wahren Schlagabtausch. Von Anfang an war klar, dass beide Mannschaften auf die Zähne beißen würden – vor allem die Bickenbacher, die fleißig gelbe Karten sammelten wie andere Leute Panini-Sticker.

In der ersten Halbzeit versuchten beide Teams, mit langen Bällen in die Spitze für gefährliche Aktionen zu sorgen. Doch statt eines Torerfolgs gab es eher eine Art Kirmesfußball. Nach einem Standard der Seeheimer startete Bickenbach einen rasanten Konter, bei dem Salzer unserem Keeper das Nachsehen gab und den Ball ins lange Eck schob. Doch wir gaben uns so leicht nicht geschlagen: Im direkten Gegenzug eroberte Desch nach erfolgreichem Pressing den Ball und legte ihn für Wanitschek auf, der jedoch am Torhüter scheiterte. Die Bickenbacher versuchten hartnäckig immer wieder den Vorstoß auf unser Tor. Immer wieder war es Luis‘ Fuß, der dem sehr erfahrenen Stürmer der Gäste keinen Zweikampf schenkte und sich in alles rein warf. Unsere Jungs boten eine wirklich außerordentliche Defensivleistung. Die erste Halbzeit endete 0:1.

Zu Beginn der zweiten Hälfte musste der angeschlagene und erschöpfte Desch das Feld räumen und wurde durch Höppner ersetzt. Der zweite Durchgang war ebenfalls geprägt von Härte und langen Bällen. Doch Seeheim steigerte sich und kreuzte mehrmals gefährlich vor dem Bickenbacher Tor auf. Höppner schnappte sich einen Diagonalball von Dalus im 16er, scheiterte jedoch am Außennetz – ein Fall für die „Fast geschafft“-Hall of Fame.

Dann kam der große Moment: Nach einer Flanke von Wanitschek landete der Ball vor Molitor, der diesen an die Hand eines Bickenbacher Mittelfeldspielers im Strafraum schoss. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Wanitschek verwandelte eiskalt ins linke untere Eck und ließ dem gegnerischen Torwart keine Chance.

Kurz nach Wiederanpfiff war es wieder Höppner, der nach einem feinen Hackentrick am Gegenspieler vorbei die Möglichkeit hatte, den Sack zuzumachen. Ein Ball ins lange Eck hätte gereicht. Naja, der Interims-Stürmer ist eben kein Desch.

In der Schlussphase wurde es noch einmal spannend, als unser Torwart Stamp beinahe das Ei ins eigene Netz legte. Beide Teams mussten zudem jeweils eine zehnminütige Zeitstrafe hinnehmen – eine Regel, die in diesen Ligen genauso verstanden wird wie die Anweisungen beim Aufbau eines IKEA-Regals.

Am Ende blieb es beim 1:1 – ein hart umkämpftes Derby, das zwar technisch keine Glanzleistung war, dafür aber an Spannung und Emotionen nicht geizte. Hervorzuheben ist die besondere Defensivleistung gerade in der letzten Kette. Dem Tabellenführer wurden kaum Chancen zugestanden und wir konnten regelmäßig den Bickenbacher Offensivkräften noch vor dem letzten Drittel in die Parade fahren. Für unsere Spielvereinigung wäre gerade nach der zweiten Hälfte auch offensiv noch mehr drin gewesen. Trotzdem können wir mit einem Punkt beim Spiel gegen den Tabellenführer mit breiter Brust ins nächste Auswärtsspiel zu Vauxhall (oder wie die heißen) Rüsselsheim fahren.

Tsching Tschang Tschung!